Apple Health Daten exportieren

Apple Health Daten exportieren

Apple Health – Einleitung

Apple Health ist im Kontext meiner Gesundheits-Apps sicher der wichtigste Datensammelpunkt. Im Prinzip habe ich für alle Apps, die relevante Gesundheitsdaten sammeln und auswerten, den Datenaustausch mit Apple Health freigegeben. Egal von welcher App, welcher Firma, welchem smarten Gerät (zum Beispiel Apple Watch, Withings Waage oder iHealth Blutdruckmessgerät), nach einer Konsolidierung und Anzeige in der jeweils zum Gerät gehörenden App werden die Daten automatisch in Apple Health konsolidiert.

Aber es besteht nach wie vor das Problem des Exports der so gesammelten Daten. Auch wenn dies eine schöne, zentrale Stelle wäre, an der man auswählen könnte, welche Daten man (wie) exportieren will, bietet Apple dazu derzeit aus meiner Sicht keine befriedigende Lösung an. Welche Möglichkeiten es gibt, das soll dieser Artikel kurz aufzählen.

Apple Health – Daten mit anderen Apps austauschen

Eine Übersicht über die Daten, mit denen Apple Health Daten austauscht ist einfach zu finden. Öffnet man die Apple Health App, so ist oben rechts ein kleines rundes Icon, das das vom Nutzer hochgeladene Profilfoto darstellt. Tippt man auf dieses, so wird die Health Profilseite des Nutzer angezeigt, siehe Bild 1. Unter der Überschrift „Datenschutz“ findet man nun den Eintrag „Apps“ und bekommt darüber eine Liste der Apps angezeigt, mit denen Apple Health Daten austauschen kann, siehe Bild 2. Wählt man nun eine App aus, so wird sehr übersichtlich dargestellt, welche Daten die jeweilge App schreiben darf und welche Daten sie aus Apple Health lesen darf, siehe Bild 3 als Beispiel für die App BlutdruckDaten.

Das ist wirklich einfach und übersichtlich dargestellt, sehr gut, wie ich finde.

Apple Health
Bild 1: Apple Health Profilseite
Apple Health Datenexport
Bild 2: Apps mit Datenaustausch
Definition Datenaustausch Apple Health
Bild 3: Datenaustausch-Einstellungen

Apple Health Export

Ganz richtig ist die Aussage, dass man aus Apple Health keine Daten exportieren kann, nicht. Es gibt nämlich eine Möglichkeit Daten zu exportieren, dann aber nur „alle Daten“. Das heißt andererseits, eine Auswahl von bestimmten Werten, zum Beispiel nur Blutdruckwerte, oder Daten auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, zum Beispiel die letzten drei Monate, zu exportieren, ist nicht möglich.

Zu finden ist dieser Export, wenn man in der Apple Health Profilseite ganz unten auf den Punkt „Alle Gesundheitsdaten exportieren“ (in blauer Schrift) tippt, siehe nochmals Bild 1. Apple warnt dann selber, dass dies „einen Moment dauern kann“. Allerdings ging dies bei meinen umfangreichen Daten dann doch recht schnell, rund zwei Minuten lang sah ich die Anzeige „Daten exportieren / vorbereiten“. Das Ergebnis kann man dann über den normalen „Teilen“-Mechanismus des iPhones an einer beliebigen Stelle speichern oder mit einer anderen App teilen.

Als Ergebnis des Exports gibt es eine zip-Datei, die bei mir verschiedene Daten enthielt:

  • Die eigentliche „Export“-XML-Datei, an deren Größe man sieht, wie viele Daten ich in Apple Health gesammelt habe: Sie ist über 970 MB groß. Das übrigens bedeutet, dass man die Datei zum Beispiel nicht mehr mit Word öffnen kann, dazu dürfte sie höchstens 512 MB groß sein.
  • „electrocardiograms“-Verzeichnis: In diesem Verzeichnis ist, wie der Name schon sagt, zu jedem mit der Apple Watch gemessenen EKG eine csv-Datei enthalten.
  • „workout-routes“-Verzeichnis: Hier wurden als gpx-Dateien die Strecken meiner „Trainings“ gespeichert, wie zum Beispiel Radfahrten und Spaziergänge, die ich mit der Fitness-App aufgezeichnet habe. Allerdings waren dies nicht komplett alle Trainings, die ich in der App selber sah. Welche enthalten waren und welche nicht, konnte ich noch nicht genau identifizieren.

Insofern kommt man zwar mit einem Export an die in Apple Health konsolidieren Daten heran. Aber die Möglichkeit diese weiter zu verarbeiten ist nicht trivial.

Dritt-Apps

Als weitere Möglichkeit kann man natürlich die in Apple Health gesammelten Daten mit einer beliebigen anderen App teilen, über die man dann die Daten ausdruckt. Ich mache das beispielsweise mit meinen Blutdruckdaten: Ich messe mit zwei verschiedenen smarten Blutdruckmessgeräten, eines von Withings und eines von iHealth, meinen Blutdruck. Die gemessenen Werte werden einerseits über die Withings-App und andererseits über die iHealth-App in die Apple Health App synchronisiert.

Und die ganzen in der Apple Health App gesammelten Blutdruckmesswerte werden dann von der BlutdruckDaten-App gelesen, siehe auch die Einstellungen dafür in Bild 3. Und mit dieser App drucke ich dann einen pdf-Report, der im Endeffekt die mit den Geräten von Withings und iHealth gemessenen Daten enthält. Den Bericht habe ich auch im Artikel „BlutdruckDaten – der pdf-Report“ beschrieben.

Elektronische Patientenakte (EPA)

Mittelfristig, denke ich, sollte es auch eine Möglichkeit geben, die in Apple Health gesammelten Daten ganz oder teilweise in die in Deutschland eingeführte elektronische Patientenakte (ePA) zu übertragen (siehe auch: „Einfach erklärt: Die Elektronische Patientenakte (ePA)“) .

Damit würden die Daten an eine zentralen Stelle kopiert, an der wir dann alle Gesundheitsdaten wie Arztbriefe, Befunde, Laborwerte und eben auch privat gesammelte Mess- und Fitnessdaten zusammen hätten. Und hier wäre dann auch eine entsprechende Freigabe der Daten beziehungsweise Austausch der Daten mit unseren Ärzten möglich. Und das muss ja das Ziel sein: Die in Apple Health gesammelten Daten mögen für uns interessant sein, im Kontext von Digital Health bekommen sie eigentlich aber erst dann einen Wert und Nutzen für unsere Gesundheit, wenn wir sie mit unseren Ärzten teile und diese sie interpretieren können, um dann entsprechende Maßnahmen abzuleiten (oder eben auch nicht).

Fazit

Aktuell im Mai 2021 finde ich noch keine befriedigende Lösung, um die Gesundheits- und Fitnessdaten, die ich in Apple Health an einer Stelle sammele und konsolidiere, zu exportieren und zu meinem Arztgespräch mitzunehmen. Mit der ePA wird es hoffentlich in den nächsten Monaten oder Jahren eine gute, einfache Lösung geben, mal schauen.

Solange muss man aber mit Dritt-Apps als Einzellösungen, wie ich es oben beschrieben habe, Daten für die Sprechstunde beim Arzt exportieren und mitnehmen.

Verwendete Apps und Versionen

Folgende Versionen habe ich für diesen Bericht verwendet:
Apple Health als Teil der iOS-Version 14, Stand 01.05.2021, Version 14.5

1 Kommentar

  1. Frank Gläss

    Wir schreiben das Jahr 2024!

    Und noch immer ist Apple nicht in der Lage, eine zeitgemäße, praktikable Lösung zu bieten, welche dem Anwender die Möglichkeit gibt, seine Daten sinnvoll weiterzuverarbeiten.

    Fazit: Teuer bedeutet nicht zwangsläufig auch besser oder gut!

    Antworten

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