MyTherapy – Apps für die Medikamenten-Einnahme
Medikamenten-Apps
Eine der beiden derzeit – nach meiner Meinung – besten Apps zur Kontrolle beziehungsweise Dokumentation der Medikamenteneinnahme kommt aus Deutschland: das in München ansäßige Unternehmen smartpatient GmbH stellt auf den Plattformen iOS und Android die App MyTherapy zur Verfügung. Der Artikel gibt nicht alle Funktionen und Möglichkeiten der ganzen App wieder, dazu wird es einen weiteren Artikel geben. An dieser Stelle gibt es meinen persönlichen Erfahrungsbericht als jemand, der die Hilfe einer solchen App primär wegen der Medikamenten-Einnahme zu nutzen und zu schätzen weiß.
Medikamenten-Apps funktionieren ähnlich wie Weckfunktionen auf dem Handy, bloß die Weckzeiten werden mit einzunehmenden Medikamenten verbunden. So auch bei MyTherapy: hier startet man mit der Eingabe der Medikamente in die App (Wie heißt das Medikament? Welche Dosierung hat es?), sollte es unterschiedliche Dosierungen desselben Medikaments, das einzunehmen ist, geben, so gebe ich das Medikament zweimal ein, mit jeder Dosierung einmal.
Anschließend wird definiert, wann das Medikament genommen werden muss. Also beispielsweise „täglich morgens um 9 Uhr“ oder „morgens und abends täglich um 10 Uhr und 22 Uhr“ oder „einmal wöchentlich am Montag morgen um 8 Uhr“. Als Ergebnis wird das Handy zu den jeweils angegebenen Zeiten einen Warnton oder Weckruf von sich geben, um an die Einnahme zu erinnern.
MyTherapy – der Medikamentenplan
- pro – einfache Eingabe der Medikamente
- pro – wirklich klasse: die Eingabe der Medikamente kann über das Scannen des Barcodes der Packung erfolgen, da sind Fehler nahezu ausgeschlossen!
- pro – für eine gute Lesbarkeit ist die Schrift in der App groß und deutlich dargestellt, siehe Screenshot links
- pro – Deutscher Anbieter einer Cloudplattform nach dem deutschem Datenschutzgesetz
- pro – es erfolgt eine Prüfung gegen ein „offizielles Medikamenten-Verzeichnis“, allerdings funktioniert die Suche nur mit dem ersten Wort – „Sandimmun Optoral“ liefert beispielsweise dieselben Ergebnisse wie „Sandimmun“
- pro – bei fehlendem Eintrag im Medikamenten-Verzeichnis akzeptiert die App auch eine eigene Eingabe
- contra – es ist leider keine grafische oder gar fotografische Darstellung der Tablette möglich
- pro – es kann beim Einnahmezeitpunkt die Anzahl von Tabletten eingegeben werden, in diesem Fall sogar auch Teile von Tabletten. Bei MyTherapy ist im Vergleich zu vielen Wettbewerbern also eine korrekte Eingabe analog der wirklichen Einnahme von „1/2 Tablette Prednisolon 5mg“ möglich
Achtung: Bei älteren Apple Geräten ist nicht ganz so einfach – die Meldung auf dem Sperrbildschirm kann „aufgewischt“ werden, aber nach dem Entsperren des Handys landet man an der zuletzt in der App benutzten Stelle, muss von dort zur Medikamenten-Einnahme navigieren und dann dort die Einnahme bestätigen.
Erinnerungen an Medikamente
Entsprechend eingestellt erscheinen auch auf dem Sperrbildschirm des Handys Erinnerungen an die Medikamenteneinnahme. Schön bei MyTherapy ist, dass das konkrete Medikament direkt mit der Dosierung angezeigt wird. Da darf es dem Nutzer zwar nicht unangenehm sein, dass andere Menschen, zum Beispiel Sitznachbarn, auf dem Sperrbildschirm solche Hinweise unter Umständen lesen können – bei mir aber überwiegt der Nutzen, das direkt ablesen zu können. Leider gibt es bei der iOS-Version von MyTherapy nach der ersten Erinnerung allerdings keine weiteren Erinnerungen! Wer aus Versehen das Handy beim ersten Mal nicht gehört beziehungsweise die Erinnerung nicht bemerkt hat, der muss aktiv auf den Bildschirm schauen, um sie zu sehen (direkt auf dem Sperrbildschirm bei entsprechender Einstellung oder eben durch den Kreis mit der Anzahl der Erinnerungen an der App).
Gut gefällt mir, dass auch auf der Apple Watch das konkret zu nehmende Medikament mit der Anzahl der Dosierung (analog der Anzeige auf dem Handy) angezeigt wird. Das ist ideal, wenn ich zum Beispiel in Besprechungen sitze und unauffällig bei dem Vibrationsalarm auf die Apple Watch schauen und das zu nehmende Medikament auf einen Blick identifizieren kann.
Mein Fazit
In Summe überzeugt mich die App. Sie ist auf einem guten Weg und in einer Community unter „Ideensammlung“ können Wünsche und Ideen zur Erweiterung vorgebracht werden. Dabei gibt es aktuell aus meiner Sicht noch durchaus ein paar Lücken. Dazu gehört die fehlende Apple Watch-App, über die ich bei der App Medisafe beispielsweise genau eingeben kann, wann ich welche Medikamente nehme. Der Prozess der Teams zur Sicherstellung von Medikamenten-Einnahme durch entfernt lebenden Personen überzeugt mich ebenfalls noch nicht.
Sehr gut: Die Lesbarkeit in der App ist – gerade für ältere Menschen – sehr gut. Die einzunehmenden Medikamente werden groß und deutlich geschrieben dargestellt.
Nach einer solchen App ungefähr, habe ich gesucht. Klasse! 😀 Vielen Danke!!!
Vielen Dank für das Feedback!
Habt ihr auch schon die Gesundheits-App „Vivy“ getestet? Die klingt für mich auch ganz interessant, weil sie weitere Funktionen neben dem Medikationsplan bietet. Bin gespannt, ob das was ist!
Hallo Uwe, vielen Dank für deinen Hinweis!
Tatsächlich ist der Test von Vivy gerade gestartet und ich plane kurzfristig einen ersten Artikel dazu.
Viele Grüße
Jörg