Blutdruckmessgeräte 2018 – Test von Cora
Testgeräte und Durchführung
Cora Health – eine Webseite mit dem Ziel, Menschen zu helfen, ihren Blutdruck nachhaltig zu senken – hat bereits Ende 2017 mit dem Titel „Die 9 besten Blutdruckmesser 2018“ einen Test von neun Blutdruckmessgeräten veröffentlicht, davon sieben für die Messung am Oberarm und zwei für die Messung am Handgelenk.
Allerdings sind mit den Testkandidaten Sanitas SBM 22, Boso Medicus X, Medisana BU 510, Boso Medistar+ und Omron RS-2 insgesamt fünf Testgeräte (und damit mehr als die Hälfte) nicht mit einer automatischen Datenübertragung der Meßwerte ausgesstattet. Diese Geräte werde ich im folgenden – im Sinne von „nicht smart“ und damit nicht interessant als „smarte Gesundheitshelfer“ – nicht weiter detailliert behandeln. Am Ende des Artikels finden Sie der Vollständigkeit halber aber auch das Testergebnis dieser Geräte in aller Kürze und den jeweilige Verweis auf die detaillierten Produktinformationen bei Amazon.
Vier smarte Blutdruckmessgeräte in einer Preisspanne von 45€ bis 85€ wurden getestet. Wie der Test ablief und mit welchen Detailergebnissen ist im Bericht auf der Webseite von Cora zum Test leider nicht sehr detailliert beschrieben. Als Kriterien flossen in die Bewertung laut Angaben folgende Aspekte ein: der Preis, die Messgenauigkeit mit den Bewertungen niedrig, mittel, hoch sowie der Funktionsumfang. Dabei gibt Cora an, dass alle getesteten Geräte mindestens „mittel“ in der Genauigkeit erreichten, also keine große Differenzierung durch dieses Kriterium erfolgte.
Beim Funktionsumfang wurden getestet:
- WHO-Einstufung
- Arrhythmieerkennung
- Ruheindikator
- Risikoindikator
- Datums- und Uhrzeitanzeige
- Mittelwertanzeige
- Bluetooth-Übertragung, USB-Übertragung
- Apple Health
Eine genaue Beschreibung, wie das Ergebnis zustande kommt, ist nicht vorhanden. So ist auch nicht nachvollziehbar, wie sich beispielsweise die Reihenfolge der Plätze 1 bis 3 ergibt. Alle drei Geräte haben in der Summe der Sterne der Kriterien Bewertung und Preis-Leistung jeweils neun Sterne (Platz 1 und 3 haben fünf Sterne bei Bewertung und vier Sterne bei Preis-Leistung und beim Gerät auf Platz 2 ist das genau umgekehrt). Den erste Platz erreicht das teuerste Gerät, den zweiten Platz das günstigste Gerät der drei Spitzenreiter.
Testplatzierungen und Ergebnisse der smarten Geräte
Um die Ergebnisse in Balkenform übersichtlich darstellen zu können, wurde die angezeigte Prozentzahl wie folgt errechnet: jeder Stern im Testergebnis der Kriterien Bewertung und Preis-Leistung wurde mit 20% bewertet, sodass eine Bewertung eines Kriteriums mit 5 Sternen maximal 100% entspricht. Dargestellt wird im folgenden der Mittelwert der Prozentwerte für die beiden Kriterien eines Produktes.
Platz 1: Omron M700 Intelli IT
(Oberarm, 80€, Bewertung 100%, Preis/Leistung 80%)
- 90%
Platz 3: Beurer BM 58
(Oberarm, 45€, Bewertung 100%, Preis/Leistung 80%)
- 90%
Platz 5: iHealth FEEL BP5
(Oberarm, 75€, Bewertung 80%, Preis/Leistung 60%)
- 70%
Platz 7: Beurer BM 85
(Oberarm, 85€, Bewertung 80%, Preis/Leistung 40%)
- 60%
Überblick über die Funktionalitäten je Testgerät
Testplatzierungen und Ergebnisse der nicht-smarten Geräte
Die beiden Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk landen im Gesamtergebnis des Tests von Cora auf den letzten beiden Plätzen.
Platz 2: Sanitas SBM-22
(Oberarm, 20€, Bewertung 80%, Preis/Leistung 100%)
- 90%
Platz 4: Boso Medicus X
(Oberarm, 45€, Bewertung 80%, Preis/Leistung 60%)
- 70%
Platz 6: Medisana BU 510
(Oberarm, 20€, Bewertung 60%, Preis/Leistung 60%)
- 60%
Platz 8: Boso Medistar+
(Handgelenk, 25€, Bewertung 60%, Preis/Leistung 60%)
- 60%
Platz 9: Omron RS2
(Handgelenk, 20€, Bewertung 60%, Preis/Leistung 40%)
- 50%
Mein Fazit
Zunächst einmal erkennt man im Test den erwartungsgemäßen Qualitätsunterschied zwischen den verschiedenen Messweisen: die beiden Geräte zur Handgelenksmessung landen am Ende des Testfelder auf den Plätzen 8 und 9, davor liegen alle Geräte mit der Oberarm-Messung.
Einen Qualitätsunterschied zwischen smarten (im Sinne von „mit Datenübertragung und -speicherung“) und nicht smarten Geräten ist nicht erkennbar. In „schöner bunter Reihe“ wechseln sich in den Positionen smarte Geräte (Plätze 1, 3, 5 und 7) mit den nicht-smarten Geräten (Plätze 2, 4. 6, 8, 9) ab.
Preislich liegen die smarten Geräte (45€ bis 85€) leicht über den nicht-smarten Geräten (20€ bis 45€). Dabei ist auch der Preis kein eindeutiges Kriterium, die beiden teuersten Geräte, Omron M700 Intelli IT und Beurer BM 85, landen auf Platz 1 und 7. Und eines der günstigsten Geräte, das Sanitas SBM-22, landet auf Platz 2.
So ist es letzten Endes eine Frage des Benutzers, ob er ein smarten Gerät oder eines ohne Datenübertragung nutzen möchte. Ferner sollte man sich dann nicht auf den Preis (im Sinne von „teuerer = besser“) verlassen, sondern sich genau erkundigen oder beraten lassen, welche Funktionen, die einem wichtig sind, das Geräte haben sollte und sich informieren, wie das jeweilige Gerät in Tests abschneidet.
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