Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen war, aber die Lösung einer Magdeburger Firma für den Landkreis Ebersberg, in dem ich wohne, war dermaßen schlecht, dass ich keinen Mehrwert hatte und mich eigentlich nur aufgeregt habe. Es gab nur eine Web-Applikationen und auch heute, zwei Monate nach der Einführung, heißt es „iOS- und Android-App kommen bald“. Leider kann man auch die für diese Web-Applikation eines digitalen Impfpass gedruckten Impfzertifikate mit QR-Code (bislang jedenfalls) nicht für den bundesweiten digitalen Impfpass verwenden und ich muss quasi wieder bei Null mit der Ausstellung anfangen.
Wie kommt man an das Zertifikat beziehungsweise den QR-Code für den digitalen Impfpass?
Zunächst erst einmal benötigt man je Impfung einen ausdruckten QR-Code vom Impfzentrum beziehungsweise alternativ dem impfenden Hausarzt oder Krankenhaus. Diese QR-Codes werden allerdings erst ab dem kommenden Montag, den 14. Juni, in den impfenden Stellen ausgestellt und an die dort Geimpften im Anschluß übergeben.
Bisher für andere Impf-Apps oder digitale Impfpässe erstellte QR-Codes sind in der Regel nicht für die bundesweise Lösung wiederverwendbar, sondern müssen neu ausgestellt werden. So nutzt mir weder der QR-Code für den Landkreis Ebersberg etwas noch kann ich die bereits erfassten Daten in für den Landkreis eingeführten Impfpass-App übernehmen oder transferieren.
Wer also schon fertig geimpft ist, der muss sich seine QR-Codes für das digitale Impfzertifikat (neu) ausstellen lassen. Das geht beispielsweise in zahlreichen Apotheken. Der Deutsche Apothekerverband e.V. (DAV) hat angekündigt, dass man auf der Webseite Mein-Apothekenmanager.de, auf der heute schon Apotheken mit kostenfreien Corona-Schnelltests gesucht werden können, auch diejenigen, die die Impfzertifikate mit QR-Code drucken, aufgenommen und durchsucht werden können.
Im ersten Schritt gilt es also, sich die für seine Impfungen auszustellenden Impfzertifikate zu besorgen und dann können diese in zwei verschiedene Apps als digitale Ausweise eingelesen werden.
Variante 1: CovPass-App
Bereits kurz vor dem Start der Verteilung der digitalen Impfzertifikate am 14. Juni wird die CovPass-App zum Download zur Verfügung stehen (dies ist aktuell, am 9. Juni, noch nicht der Fall). Die Nutzung der App ist freiwillig, sie ein kostenloses Angebot des Robert Koch-Instituts. Die Funktionalität der App beschränkt sich für den Nutzer auf die Möglichkeit, sich als geimpft, genesen oder mit einem maximal 48 Stunden alten COVID-19 Test auszuweisen. Die persönlichen Daten und die Daten der Impfung verbleiben übrigens auf dem Smartphone und werden nicht zentral gespeichert.
Variante 2: Corona-Warn-App
Alternativ zur spezialisierten CovPass-App wird man sich mit der vor rund einem Jahr erschienen Corona-Warn-App als geimpft ausweisen können. Auch hier kann man dann übrigens alternativ auch die Status „Genesen“ und „COVID-19 Test“ eintragen.
In der Corona-Warn-App sind die Erweiterungen für den digitalen Impfpass in der aktuell im App Store erhältlichen Version (2.3.2 für iOS) bereits eingebaut. Hier braucht man also nur noch das Impfzertifikat mit dem QR-Code und kann dann die Impfung sofort in der App hinterlegen.
Ergänzende Informationen
Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, dass sowohl die ausgedruckten Impfzertifikate mit QR-Code genauso gültig sind, wenn man sich als Geimpfter ausweisen möchte, wie auch der gelbe Papier-Impfpass mit entsprechenden Einträgen.
Mein Fazit
Ich bin ein Fan von möglichst papierlosen Prozessen, das gilt beispielsweise für die Möglichkeit mit meiner Apple Watch berührungslos zu zahlen wie auch den Impfpass auf meinem Handy immer dabei zu haben. Soweit ich es richtig verstehe, wird die CovPass-App im wesentlichen im europäischen Kontext für Reisen ins Ausland benötigt, ansonsten hätte aus meiner Sicht die Erweiterung der Funktionalität der Corona-Warn-App um den digitalen Impfpass ausgereicht.
Dieser Artikel ist, Stand 9. Juni 2021, aktuell, kann aber durch neue Erlasse und Verordnungen veralten. Bitte informieren Sie sich im Zweifelsfall über die aktuellen Regelungen bei Ihnen vor Ort.
Verwendete Apps und Versionen
Folgende Versionen habe ich für diesen Bericht verwendet:
Corona-Warn-App auf dem iPhone, Version 2.3.2
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