EllieGrid – die neuartige Pillendose aus den USA (Teil 1: Installation)
Die Idee
Ende Dezember 2016 war ich über eine Crowdfunding-Plattform (Indiegogo) auf ein amerikanisches Startup gestoßen, dass eine neue Pillenbox entwickeln und herstellen wollte. Das besondere: die einzelnen Fächer entsprechen nicht wie üblich (zum Beispiel auch im Krankenhaus) den verschiedenen Tageszeiten, in die die ganzen verschiedenen Tabletten für die Einnahme gelegt werden (also Morgens, Mitttags, …), sondern jedes Fach enthält genau ein Medikament (und davon dann mehrere Tabletten). Zu den Einnahmezeiten leuchten dann jeweils die Fächer auf, aus denen Tabletten genommen werden müssen, und die Box gibt entsprechende Laute von sich.
So wird das Nachfüllen einfacher: ein Medikament kommt immer unabhängig von den Einnahmezeiten und -mengen immer in ein und dasselbe Fach. Verwechselungen von ähnlich aussehenden Tabletten bei der Einnahme („War das jetzt Medikament A oder B?“) werden vermieden. Vergessen werden kann die Verteilung und damit Einnahme im Vergleich zu anderen Pillenboxen nicht, da die Leuchten für die Tablettenfächer durch eine App gesteuert und unterstützt werden. Soweit die Theorie..
Wie das bei Crowdfunding-Plattformen normal ist, investierte ich damals mit einer gewissen Unsicherheit (ob umd wenn, was ich erhalte) rund 100 Dollar in das erst noch zu entwickelnde Produkt, weil mir die Idee gefiel. Mit diesem und dem Geld der anderen Investoren von der Crowdplattform wollte das amerikanische Startup EllieGrid ihre Pillendose entwickeln und eigentlich Ende des ersten Halbjahres 2017 ausliefern. Nach verschiedenen Problemen mit Lieferanten und deren gelieferten Bauteilen ergaben sich einige Terminverschiebungen – nun, März 2018, ist es aber soweit.
Empfang & Paketinhalt
Vor rund einem Monat wurde der Versand des entwickelten Produktes an die Investoren und damit Kunden angekündigt. Bei mir meldete sich dann einige Tage später der Zoll, wo mein Paket gelandet war. Ganz so einfach ist es natürlich nicht aus Amerika Produkte direkt über eine Crowdfunding-Plattform zu bestellen. So musste ich zum Zollamt fahren und die auf den Zollwert berechnete Mehrwertsteuer zahlen, um die Box in den Händen zu halten.
Die Paketverpackung ist direkt auch die Produktverpackung selber, so ist das per Post kommende Paket (wie in Bild 1 zu sehen) direkt mit EllieGrid beschriftet und einmal geöffnet liegt das Produkt direkt vor einem (siehe Bild 2). Einmal ausgepackt ist – wenig überraschend, da es sich um ein Startup mit dem Fokus auf den amerikanischen Markt handelt – schnell ersichtlich, dass neben der Pillenbox und dem USB-Anschlußkabel der mitgelieferte Stromstecker für deutsche Verhältnisse nicht brauchbar ist. Ihn gegen einen deutschen Stecker (beispielsweise eines Apple-Gerätes) auszutauschen oder direkt über USB-Buchsen eines Rechners die Pillenbox EllieGrid zu laden löst dieses Problem aber schnell.
Bild 1 (ganz links): EllieGrid-Paket
Bild 2 (inks): Paketinhalt
Bild 3 (oben): Ausgepackter Inhalt
Installation
Die Installation war nach einer weiteren Hürde sehr einfach durchzuführen. Laut Bedienungsanleitung musste man nur mit dem mitgelieferten USB-Kabel die Pillenbox zunächst aufladen. Beim Anschluß an den Strom blinkte einmal eine grüne Leuchte der Pillbox auf, ging dann aber wieder nach ein, zwei Sekunden aus. Ob aktuell geladen wird und wieviel der Ladezustand ist, kann man direkt an der Pillenbox zumindest nicht ablesen. Da die grüne Leuchte auch nur beim direkten Anschluß an den Strom leuchtet und weder beim Laden noch bei Erreichen der Vollladung konstant an ist, bleibt es ungewiss, wieviel der Ladezustand beträgt.
Die nächste Hürde: aktuell gibt es die zugehörige und zur Nutzung der EllieGrid notwendige App nur im amerikanischen App Store von Apple. So fragte ich per Mail beim EllieGrid-Team an, ob sie die App in dem deutschen App Store veröffentlichen können oder eine andere Lösung für mich haben. Die Antwort kam prompt – innerhalb von 5 Minuten bekam ich vom Team den Link auf die App (im amerikanischen Store) und konnte sie von dort einfach herunterladen.
Mit dem Start der App wurde man zuerst aufgefordert einen Account mit Mailadreesse anzulegen. Ohne an dieser Stelle näher auf den Datenschutz einzugehen, der Hinweis, dass man natürlich eine beliebig lautende Adresse wie xyz789@gmail.com als erste Anonymisierung nur zur Verwendung der Pillbox anlegen und verwenden kann.
Bild 4: EllieGrid-App
Nach Bestätigung der eingegangen Mail und der damit verbundenen Einrichtung des Accounts, wurde man in die Funktionsweise eingeführt – kleine Videos erklärten, wie man die Box öffnet, wie man sie nutzt und schließlich wurde per Bluetooth nach EllieGrid Boxen in der Umgebung gescannt. Prompt erschien meine am Stromnetz hängende Pillenbox (übrigens mit der Produktnummer 489), die mit einem einfachen Tastendruck mit der App zu verbinden war.
Medikamenten-Eingabe
Ruft man die App auf, so sieht man ein Abbild der Pillenbox in der oberen Hälfte und darunter in der Reihe der Fächer der Pillenbox von links oben nach rechts unten aufgezählt die enthaltenen Medikamente. Am Anfang – also vor der Eingabe des ersten Medikamentes – sieht das dann wie in Bild 5 aus.
Bild 5: EllieGrid-App
Bild 7: EllieGrid-App
Bild 6: EllieGrid-App
Bild 8: EllieGrid-App
Der Aufforderung „Select a compartement“ folgend, gibt man für das erste sogenannte Compartment, also quasi das erste Fach links oben, ein Medikament ein. Das fertige Ergebnis ist dann in Bild 6 zu sehen.
Dies geschieht in der folgenden Reihenfolge:
- Im ersten Eintrag wird der Medikamentenname als Freitext (also in beliebiger, nicht geprüfter Schreibweise) eingegeben
- Anschließend wird der Rhythmus der Einnahme eingegeben. Hier sind die Werte „as needed“ sowie von „every day“ bis „every 29 days“ möglich. Bei „as needed“ (gleich „wenn notwendig“) kann kein Alarm ausgelöst werden, da natürlich kein Algorithmus ermitteln kann, wann „jetzt ist es nötig“ ist. Bei den Einträgen „every x days“ fällt auf, dass die bis maximal „alle 29 Tage“ geht. Damit ist es möglich „alle 4 Wochen“ einzugeben (gleich „every 28 days“), aber nicht „jeden Monat“.
- Im nächsten Feld wird die Häufigkeit der Einnahmen pro Tag definiert. Das geht bis maximal „24 doses“. also 24 Einnahmezeitpunkte, was quasi stündlich entsprechen würde
- Zum Abschluß wird für jeden dieser Zeitpunkte pro Tag die Uhrzeit der Einnahme definiert, also beispielsweise bei Eingabe von „3 doses“ im letzten Punkt werden in diesem Punkt die drei Uhrzeiten eingegeben. Dabei kann für jede Uhrzeit die Anzahl der jeweils vom Medikament einzunehmenden Tabletten definiert werden, die Auswahl geht von ein bis drei Tabletten je Einnahme-Zeitpunkt.
Nachdem man so die Eingabe aller Paraneter für ein Medikament in die App eingegeben hat, wird man aufgefordert in das entsprechende Fach in der EllieGrid Pillenbox auch Tabletten des entsprechenden Medikamentes zu legen, siehe Bild 7.
Bild 8 zeigt schließlich dann den Startbildschirm bei jedem neuen Aufruf der App – man sieht, dass im ersten Compartement oder Fach das Medikament Dekristol enthalten und die Box mit den Einnahmeparametern versorgt ist.
Lesen Sie weiter:
- „EllieGrid – die neuartige Pillendose aus den USA (Teil 2: tägliche Benutzung & Fazit)“
- Einen Nachtrag gibt es unter EllieGrid-Alarm (Video)
Sollten Sie Interesse an der Pillenbox EllieGrid haben,
so schicke Sie mir gerne eine kurze Mail an schiemann@www.meine-gesundheitshelfer.online!
Der Link zur Seite mit der Übersicht und vollständigen Liste aller Artikel zur Medikamenten-Einnahme
0 Kommentare