Interessant auch für Patienten – Profile deutscher Krankenhäuser (via Oberender)
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Wenn Sie auf der Suche nach dem geeigneten Krankenhaus für eine Behandlung sind – und sofern es kein Notfall ist, sondern Sie Ihre Behandlung planen & vorbereiten können – bietet die Unternehmensberatung Oberender auf ihrer Webseite einen auch für Patienten hilfreichen, aber leicht versteckten Dienst an: den Abruf von Klinikprofilen für deutsche Krankenhäuser.
Das Klinikprofil und seine Informationen
Für Patienten eventuell nicht gleich leicht lesbar, aber trotzdem mit interessanten Informationen versehen, ist das für die deutschen Kliniken in der Datenbank von der Oberender AG abrufbare Klinikprofil, siehe Bild 1 (für bessere Lesbarkeit auf die Darstellung klicken).
Bild 1: Profil Klinikum rechts der Isar, München (für bessere Lesbarkeit auf das Bild klicken)
Schauen wir uns die Bestandteile des Klinikprofils, das auf einer DIN A4 Querseite übersichtlich abzurufen ist, einmal an. Dabei soll der Fokus auf den für Patienten relevanten und interessanten Informationen liegen.
Als erste und sicherlich am leichtesten verständliche Darstellung sind rechts unten im Klinikprofil die aktuellen Bewertungen im Internet für das ausgewählte Krankenhaus dargestellt, siehe Bild 2 (im Beispiel das Klinikum rechts der Isar in München).
Insgesamt wird der Durchschnitt von drei verschiedenen „Bewertungsportalen“ angegeben, der Weissen Liste, klinikbewertungen.de und von Google. Aus meiner Sicht ist es dabei wichtig, auch insbesondere „zwischen den Zeilen“ zu lesen. So sollte man genauer hinschauen, wieviele Bewertungen zum Durchschnittswert führen und sich auch von den Kommentaren zu den einzelnen Bewertungen ein Bild von den Gründen dafür machen.
Bild 2: Internet-Bewertungen (Details siehe Bild 1)
Bild 3: nächstgelegene Wettbewerber (Details siehe Bild 1)
Zum Vergleich bestimmter Kenngrößen des ausgewählten Klinikums werden bei Oberender die nächsten fünf Kliniken bezüglich der Entfernung herangezogen, siehe Bild 3. Das ist – nach meiner Meinung – insbesondere im ländlichen Raum, in dem die Entfernungen zu anderen Krankenhäusern schnell steigen, richtig und wichtig.
In Städten, insbesondere Großstädten wie München beispielsweise, ist die Entfernung nicht unbedingt ein ausschlaggebendes Kriterium. Für das Klinikums rechts der Isar ist wahrscheinlich das Klinikum in Großhadern der größte „Wettbewerber“, der aber aufgrund der Entfernung und einiger näher in der Umgebung liegender Krankenhäuser nicht in den Vergleich aufgenommen wurde.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt für die Bewertung einer Klinik in einem bestimmten Bereich – und für Patienten, die nach einer bevorstehenden Behandlung suchen – ist die Anzahl an Operationen, Krankheiten oder Fällen. So steigt das Know-how mit steigender Fallanzahl in einem Krankenhaus natürlich mitunter beträchtlich an.
Die Benennung der Fälle erfolgt dabei über die sogenannte International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD). Sollte man als Patient also die Fallzahlen zu „seiner Krankheit“ suchen, so muss man zunächst über Webseiten wie ICD-Code.de den passenden ICD-Code hierfür heraussuchen.
Andersherum kann man zum ICD-Code in der Top-10-Tabelle die meistbehandelten Fälle des Krankenhauses identifizieren.
Bild 4: Vergleich Fallanzahlen der „Wettbewerber“ (Details siehe Bild 1)
Im Beispiel also sind das im Klinikum rechts der Isar mit 1.688 Fällen Lebendgeborene nach dem Geburtsort (ICD Code: Z38) vor 884 Fällen Sonstige bösartige Neubildungen der Haut (ICD-Code: C44) und so weiter.
In den ersten beiden Spalten ICD und Fälle der Darstellung in Bild 5 sind, wie eben erklärt, die zehn größten Fallanzahlen des Krankenhauses aufgeführt, dessen Profil heruntergeladen wurde. In den folgenden Spalten #1 bis #5 sind nun die Fallzahlen der fünf nächstliegenden Krankenhäuser analog Bild 3 aufgeführt.
Wichtig ist dabei die Farbterminologie: grün hinterlegte Zahlen sind weniger Fälle als im betrachteten Krankenhaus – also hat das Klinikum rechts der Isar in meinem Beispiel dort mehr Fallzahlen und (vermutlich) mehr Know-how zu diesen Krankheiten. Rot hinterlegte Zahlen bedeuten, dass es in der Umgebung mit den nächsten fünf Krankenhäusern einen „Wettbewerber“ gibt (in dessen Spalte die Zahl rot hinterlegt ist), der mehr Fälle dieser Krankheit im Jahr behandelt und deshalb (vermutlich) mehr Know-how in diesem Kontext besitzt.
Bild 5: Die Wettbewerbs-Heatmap (Details siehe Bild 1)
Bild 6: „Die fünf häufigsten…“ (Details siehe Bild 1)
In der zweiten Zeile (von oben) sind vier verschiedene „Ranglisten“ nach der Anzahl der Häufigkeit für die ausgewählte Klinik aufgeführt, siehe Bild 6:
- Die – nach Anzahl der behandelten Fälle – fünf größten Fachabteilungen im Krankenhaus. Hilfreich zur Interpretation ist dabei oft ein Blick auf die Webseite des Krankenhauses, welche Fachabteilungen es gibt und was sie beinhalten.
- Die fünf häufigsten Diagnosen. Dies entspricht der auch in der Wettbewerbs-Heatmap enthaltenen (ersten fünf) Diagnosen.
- Die fünf häufigsten Prozeduren.
- Die fünf häufigsten Operationen.
Die Zahlenkombinationen in der Form 9-999 in den beiden letzten Ranglisten (Prozeduren und Operaionen) sind übrigens der Operations- & Prozedurenschlüssel (OPS), der auch über die Webseite www.icd-code.de abzurufen ist.
Wie ruft man das Profil ab
Am einfachsten ist der Abruf über das Hauptmenü der Webseite www.oberender.com in der obersten Zeile zu finden, oberer roter Kreis in Bild 7.
Dort klickt man auf den Punkt „Kompetenzen“ und auf der erscheinenden Seite, siehe Bild 7, sucht man „Oberender Research Institute“ und klickt auf den Button „Mehr erfahren“ (das ist der untere Kreis in Bild 7).
(Hier ist der direkte Link auf die Seite vom Oberender Research Institute)
Auf der sich nun öffnenden Seite zum Oberender Research Institute findet man als vierten Auswahlpunkt (die grauen Zeilen am unteren Ende von Bild 8) die „Klinikprofile“, die man nun durch Klicken auf das „+“-Zeichen ganz rechts in der Zeile, auswählt.
Daraufhin klappt, wie im nächsten Bild 9 zu sehen, eine Suchzeile mit einer Deutschlandkarte aus.
In das Suchfeld oberhalb der Deutschlandkarte gibt man nun den Namen des gesuchten Krankenhauses ein. Dabei werden, wie man in Bild 9 erkennen kann, bereits während der Eingabe potenzielle Treffer angezeigt, die man dann leicht zur Anzeige des gesuchten Klinikprofils auswählen kann.
Alternativ kann über die Deutschlandkarte eine Klinik ausgewählt und dann deren Klinikprofil heruntergeladen werden.
Mein Fazit
Es ist nicht einfach als Laie oder Patient, die im Klinikprofil von der Oberender AG enthaltenen Informationen zu verstehen – man merkt dem Klinikprofil an, dass es primär für eine andere Zielgruppe erstellt wurde.
Wer aber als „mündiger Patient“ (oder ePatient) sich auf eine größere Behandlung vorbereiten und die Klinik nach ihrer Erfahrung darin aussuchen will, dem kann das Klinikprofil wertvolle Dienste für eine Einschätzung leisten.
Sollte ich Ihnen bei der Interpretation der Daten eines Profils helfen können, wenden Sie sich gerne an mich, per Mail oder über einen der unten stehenden Kontaktwege in den Kommentaren.
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