Sprachproben zur Früherkennung von Herzproblemen
Nun las ich über eine Studie, die auf HFA Discoveries vorgestellt wurde – einer wissenschaftlichen Plattform der European Society of Cardiology (ESC). Über eine Sprachanalyse wird eine Verschleimung der Lunge (lung congestion) erkannt, auf die bei Herzinsuffizienz-Patienten schnell reagiert werden kann, bevor sich ihre Situation verschlechtert.
Wie funktioniert das?
Die Sprache eines Menschen ist ein sehr persönliches Identifikationsmerkmal, schon kleine Unterschiede in der Sprachprobe eines Menschen werden erkannt. „So können Eltern gesundheitliche Probleme oft an der Aussprache ihrer Kinder erkennen“, führt Studienautor Professor Offer Amir, Direktor des Herz Instituts am Hadassah Medical Centre in Jerusalem aus.
Bei Patienten mit Herzfehlern pumpt das Herz nicht korrekt. Ein geläufiges Symptom ist Atemnot, hervorgerufen durch Wasserablagerungen in der Lunge. Diese Wasserablagerungen müssen schnellstmöglich erkannt und behandelt werden.
Andererseits verursachen die Wasserablagerungen kleine Änderungen an der Sprache des Betroffenen, die erkannt werden können.
Die Studie
Die Studie wurde mit 40 Patienten durchgeführt, die mit Herzproblemen und Wassereinlagerungen in der Lunge ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Patienten wurden im akuten Krankheitszustand gebeten, fünf Sätze in ein normales Smartphone zu sprechen (mit der Aufnahmelänge von zwei bis fünf Sekunden). Nach Abklingen der akuten Phase wurden sie erneut gebeten, die Sätze ins Smartphone zur Aufnahme zu sprechen.
Das Erstaunliche: Die Algorithmen der Cordio HearO mobile App konnten die sprachlichen Unterschiede der Patienten erkennen und so auf die gesundheitliche Situation zu demjenigen Zeitpunkt, als die Aufnahme gemacht wurde, schließen.
Professor Amid führte aus, dass das System zur Überwachung der Patienten zuhause verwendet werden kann. Nach der Aufnahme von Sprachproben im gesunden Zustand würde die Betroffenen jeden Tag eine kurze Sprachprobe einsprechen und die App könnte frühzeitig Wasser in der Lunge feststellen. Dadurch könnten alarmierte Ärzte medikamentöse Anpassungen vornehmen, um so einen späteren Krankenhausaufenthalt zu vermeiden.
Mein Fazit
Ich finde die technischen Möglichkeiten faszinierend. Wenn man sich den Status quo so anschaut, darf man gespannt sein, ab wann solche Lösungen den Patienten gegeben und in der Krankenversorgung verwendet werden.
Wer weiß, was alles noch für spannende Anwendungen auf uns warten. Wenn Sie eine interessante Lösung kennen, dann schreiben Sie doch kurz dazu in den Kommentaren!
0 Kommentare