Sprachtherapien – den Ärztemangel überwinden
Nun gibt es einige Apps, die man als Patient schon heute selber laden und benutzen kann und bei denen lediglich in Zukunft die Kosten erstattet werden. Andere Apps setzen eine intensive Zusammenarbeit von Arzt & Patient voraus und kommen hoffentlich durch das Gesetz mehr in den Fokus als das bisher der Fall war.
Zu den Apps, die so hoffentlich vom DVG profitiert, gehören die Apps von neolexon, einer Ausgründung der Ludwig-Maximilians-Universität LMU in München. Die als Medizinprodukt zertifizierten Apps helfen Logopäden und Patienten mit Sprachstörungen bei entsprechenden Therapien.
Das Problem: Patienten, die aufgrund einer Hirnschädigung eine Sprachstörung erlitten haben (zum Beispiel durch einen Schlaganfall), können u.a. aufgrund von Ärztemangel zu wenig Sprachtherapie-Sitzungen durchführen.
Während ein Schlaganfallpatient deshalb im Schnitt eine Stunde Sprachtherapie pro Woche erhält, wären laut Leitlinie für eine ordentliche Behandlung fünf bis zehn Stunden sinnvoll.
Auch sind die papiergebundenen Hilfsmaterialien für Wortübungen zwar allgemein verwendbar, ein auf den Patienten abgestimmtes Vokabular wäre aber hilfreicher, zum Beispiel sollte ein Handwerker andere Begriffe lernen als ein Bürokaufmann.
Patienten-spezifische Informationen für diese Übungen kann der behandelnde Arzt von seiner Therapie-App zur Patienten-App schicken, sodass eine nahtlose Fortführung der Therapiesitzung möglich ist.
Mein Fazit
Dies ist ein tolles Beispiel, in dem Digital Health und insbesondere Apps ein Problem unseres Gesundheitswesen lösen oder zumindest reduzieren können. Wenn die Versorgung von Patienten durch Ärztemangel gefährdet ist – durch lange Wartezeiten auf einen Termin in der Sprechstunde oder zu geringe Anzahl an Therapiestunden – können insbesondere Apps, die vom Arzt für den Patienten angepasst werden können, helfen.
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