Test &Testfeld
Von der Stanford University wurde ein weiterer Test zur Genauigkeit von „Gesundheitsmessungen“ mit Fitnessarmbändern und smarten Uhren veröffentlicht. Dabei konnten frühere Testergebnisse auch anderer Quellen, die eine hohe Genauigkeit von Pulsmessungen dieser Geräte ergaben, bestätigt werden. Beim Thema Kalorienverbrauch sind die angegebenen Werte aber schlichtweg enttäuschend oder wertlos.
In Summe nahmen rund 60 Probanden unterschiedlichen Geschlechts, Hautfarbe und BMI teil. Sie mussten im Rahmen des Tests gehen, laufen und radfahren. Im Endergebnis wurden folgende Geräte (in alphabetischer Reihenfolge) berücksichtigt, nachdem aus verschiedenen Gründen während des Tests wohl das eine oder andere Gerät herausgenommen wurde:
Am Test nahm ferner noch das Basis Peak teil. Der Verkauf dieses Gerätes wurde aber mittlerweile aus Sicherheitsgründen eingestellt. Deshalb wird es hier nicht abgebildet.
Ergebnisse Pulsmessung
Analog früheren Ergebnisse hat die Apple Watch bei der Pulsmessung mit rund 2% Abweichung das beste Ergebnis im Testfeld erzielt, am Ende des Feldes liegt die Samsung Gear 2 mit 6,8%. Damit liegen fast alle getesteten Geräte innerhalb einer Abweichung von 5% gegenüber Labormessungen und liefern statistisch relevante Messergebnisse.
Erstaunlich allerdings: umgekehrt zu Tests wie beispielsweise „Cleveland Clinic: Apple Watch hat den genauesten Pulsmesser“ ergab sich in diesem Test, dass die Messungen je genauer sind, je höher die Belastung ist. Frühere mir bekannte Ergebnisse kamen zum umgekehrten Schluss: je höher die Belastung, umso ungenauer das Ergebnis der Pulsmessung.
Ergebnisse Kalorienverbrauchsmessung
Bei der Kalorienmessung kam allerdings kein Gerät auch nur annähernd an die statistisch relevante Abweichungsgröße von maximal 5% heran. Das Fitbit Surge schnitt mit 27% noch am besten ab, letzter im Testfeld wurde das PulseOn mit über 92% Abweichung.
Eine Begründung für die schlechten Ergebnisse konnten die Forscher nicht angeben beziehungsweise ermitteln. Der Kalorienverbrauch sollte abhängig von Größe, Gewicht und der entsprechenden Aktivität berechnet werden – wie die Anbieter die von ihnen angegebenen Kalorienzahlen ermitteln ist jedoch nicht bekannt.
Fazit
Zur Pulsmessung sind Armbänder und smarte Uhren also absolut geeignet, wie heißt es so schön im formalen Sprachgebrauch „sie liefern statistisch relevante Ergebnisse“.
Neben der Kalorienmessung, bei der sie nicht verlässliche Daten liefern, irritiert mich vor allem, dass es Tests gibt, die sagen „je weniger Belastung, umso genauer“, und andere, die genau das Gegenteil sagen. Diesen Aspekt werde ich weiter beobachten und hier berichten.
(Quellen: Computerwoche, Macwelt)
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